Wednesday, October 10, 2007

Pilgerreisen im Trend

Ein neuer Trend ist im Kommen: Urlaub gepaart mit Sinnfindung. Weltweit unternehmen 260 Millionen Gläubige eine Pilgerreise. Am Beispiel Italien. Den Alltag hinter sich lassen, das Bedürfnis nach Erholung gepaart mit der Suche nach dem Sinn des Lebens lockt jährlich Millionen von Touristen in den Stiefelstaat. Katholischer Glaube gibt für viele eine Antwort auf den Sinn des Lebens. Viele folgen ihr, dass lässt sich mit Zahlen belegen: Klöster, Hotels und Bed and Breakfast Betriebe bieten italienweit insgesamt 3.300 Übernachtungsmöglichkeiten mit insgesamt 200.000 Plätzen an. Der italienische Tourismusverband blickt stolz auf die Glaubenszahlen: so seien es 2006 30 Millionen Pilger gewesen, die, aus aller Welt, Italiens Kirchen und Wallfahrtsorte besuchten. Die beliebtesten Pilgerstätten seien Loreto in den Marchen und San Giovanni Rotondo in Apulien, die Heimat des sagenumworbenen Pater Pio. Pater Pio aus Pietracina. Franceso Forgiane muss sich zeitlebens als Sonderling vorgekommen sein. Sehr kränklich als Kind, trat er als schwächlicher Jugendlicher dem Franziskanerorden in San Giovanni Rotondo, im tiefsten Süden Italiens, bei. Als sich bei ihm im Alter von 31 Jahren die Wundmale Christi erstmals zeigten, versuchte er diese zu verbergen. Vergebens, er war Seher, Heiler und Prophet. Die Menschen erkannten dies und pilgerten von da an nach San Giovanni Rotondo, wo Francesco Forgiane alias Padre Pio wirkte und heilte. Er war mit Ungläubigen streng und unnachgibig und doch wurde er bereits zu Lebzeiten vom Volk verehrt. Er soll Sterbendee durch Handauflegen ins Leben zurückgeholt haben. Der katholischen Kirche war er ein Dorn im Auge und viel zu populär. Trotzdem wurde er 1999, 30 Jahre nach seinem Tod von Johannes Paul II. selig und 2002 schließlich heilig gesprochen. Wallfahrtorte im Trend Nach San Giovanni Rotondo und dem Vatikan ist Loreto in den Marken der beliebteste Wallfahrtsort. Die Gemeinde hat 11.743 Einwohnern und liegt 20 km südöstlich Ancona, in Mittelitalien und Vorland des Gran Sasso-Gebirges. Die Basilika beinhaltet das Heilige Haus, eine Schwarze Madonna, sowie bedeutende Werke von Melozzo da Forli, Andrea Sansovino und Luca Signorelli. Das Gebäude soll genau auf eine Höhle mit Vorbau in Nazaret passen. Es wurde vermutlich von einer Kaufmannsfamilie Angeli aus Epirus im Jahre 1291/1294 nach Loreto transportiert. So könnte die Sage entstanden sein, dass es von Engeln dorthin gebracht worden sei. Es soll demnach das Haus sein, in dem Maria, Jesu Mutter, geboren wurde und gelebt hat. Pilgerreisen ins Veneto Von den 1.765 Wallfahrtsorten im Land sind 1.539 der Jungfrau Maria gewidmet. Ein weiterer Anziehungspunkt für Touristen und Pilgerreisende ist die Region Veneto. Auch hier haben sich die Beherbergungsbetriebe auf die Pilger eingestellt. Am meisten Andrag findet hier das Grab des Heiligen Antonius von Padua: Vier Millionen Gläubige besuchen jedes Jahr die Kathedrale mit der heiligen Stätte. Mehr Schlafpläetze für Pilger Die Stadt Rom musste in den letzten Jahren die Herbergen für die Pilger verdoppelt. „Der Tod von Johannes Paul II. und der Amtsantritt von Benedikt XVI. haben einen Pilgeransturm ausgelöst, der kein Ende nimmt“, berichtete ein Redakteur von Itinerari. Bed and Breakfast spriessen in der „Ewigen Stadt“ wie Pilze aus dem Boden, derzeit gibt es in Rom 2.800 Zimmervermieter in allen Preisklassen. Nicht anders ist es in Umbrien, Assisi und der Monte Subasio sind nach wie vor hoch im Kurs bei den Pilgerreisen.

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